Die Haldenberg Chroniken I – Des Alten Mannes Haus
18.4.1968
Gläser
klirrten aneinander und Trinksprüche wurden gerufen.
John
kam in die Kneipe. Er schaute sich um und setzte sich nun an einen Tisch. Die
Atmosphäre hatte etwas vertrautes und John mochte den Gedanken das er der Große
Kriminelle war der allen hiesigen Leuten überlegen war. Er bestellte sich ein
Bier und wartete auf seine Freunde. Er steckte sich eine Zigarette an. Tom und
Francesco ließen sich Zeit und er wusste das die Zeit knapp war.
Einige
Zigaretten und ein weiteres Bier später und die beiden trafen letztlich ein.
>>Na
sie mal einer an<< Lachte Francesco. Francesco war ein Schlaksiger Mann
Italienischer Herkunft mit einem
eingefallenem Gesicht er war dennoch Groß und hatte ein einschüchterndes
äußeres.
>>Yah
wen dat nicht der John is.<< feixte Tom. Tom wiederrum war ganz anders.
Er war klein und etwas Rundlich. Er wirkte nicht sehr helle und hatte einen
Heftigen Akzent der, obwohl er hier geboren wurde, ungewöhnlich war.
>>
Ihr seid spät verdammt. Setzt euch, setzt euch los!<< entgegnete John.
Verwirrt
setzten sich die beiden zu John und warteten auf eine seiner neuen Ideen. Sie
kannten John schon ein paar Jahre und haben ein paar kleinere Dinger Gedreht.
Aber der Erfolg blieb immer noch aus. Sie wussten außerdem dass John ein
Tunichtgut war und sich für einen super Verbrecher hielt.
>>Okay…<<
begann John. >>…ich kenn da ein Haus in der Engelbert Street. Da wohnt
der alte Craig Barton!<<
Tom
und Francesco schauten sich an und Francesco setzte an >>Bist du dir da
eigentlich sicher? Ich mein der Alte ist vermutlich arm. Die alte Villa ist
verfallen und keine Ahnung…<<
John
lachte. Er hatte stets eine eigene Lache. Sie wirkte Arrogant aber auch
irgendwie leicht unbeholfen. John kippte sich ein Glas Whiskey runter. Er
brannte im Hals und John verzog die Miene kurz.
>>Das
ist guter Whiskey Jungs. Ihr solltet auch noch ein paar kurze Trinken bevor wir
los legen.<< Kicherte John munter. >>Nää doch nich vor n
Job!<< Murmelte Tom kurz.
John
zog ein Gesicht als hätte man ihm vor den Kopf Gestoßen. Er setzte sich jetzt
aufrecht hin und setzte an aber überlegte plötzlich noch mal was er eigentlich
genau sagen wollte.
Er
fing sich >>Also Jungens! Ich hab gehört das der Barton Büsten hat, ihr
wisst schon diese Statuen von Köpfen!<< Er hatte nicht die beste Art sich
aus zu drücken aber er konnte es immerhin auf den Punkt bringen. >>Ich
hab mir Gedacht ein paar von diesen Stein Dingern könnten doch wirklich was
Wert sein also steigen wir da ein..<< John stockte kurz so als hätte er
vergessen worum es ging. >>…und klauen den Kram. Ich bin mir da sehr sehr sicher!<<
Tom
und Francesco waren Skeptisch gewesen aber letztlich ließen die beiden sich
doch Breitschlagen. John zahlte die Getränke und kurz darauf brachen die drei
auf um den alten Barton zu überfallen. Der selbsternannte Gangster Chef
erklärte den beiden Akribisch was genau er vor hat und das die beiden
eigentlich sogar nur Schmiere stehen mussten und naja, tragen helfen sollten.
Als
John und „seine Bande“ in der Engelbert Street eintrafen sahen sie das Haus vom
weiten. Es war alt das konnte man deutlich erkennen. In der klaren und relativ
kühlen Nacht schien das Haus im Mondlicht eine unheimliche Präsenz zu haben.
Tom warf beim Anblick dieses Hauses einige bedenken ein, das es keine gute Idee
sei und das der alte Barton vielleicht eine Waffe besäße und diese auch freudig
benutzen könnte. Aber John war ein gewandter Redner und verdrängte die Ängste
von Tom.
Nach
einigen Minuten standen sie vor dem Haus. Eine Gasse, die hauptsächlich dazu
diente die Müllcontainer der Bewohner zu beherbergen, barg ein Gartentor das
nicht mal verschlossen war. John hatte es schon vorrausschauend einige Tage
zuvor getestet.
Er
Grinste und deutete den beiden an ihm zu Folgen. Zögernd und leicht besorgt
doch erwischt zu werden Folgten sie mit sanften Katzenartigen schritten. Ein
Unerträglicher Gestank wehte den beiden ins Gesicht und Francesco wunderte sich
das John diesen Gestank nicht zu bemerken schien. Er tat es ab das der gute
alte Johnny vermutlich so gierig auf die wahrscheinlich wertlose Beute war das
er alles in Kauf nahm.
>>
Okay Jungs…<< John hauchte die Worte so vorsichtig es ging. >>Ich
geh rein…<< Er schaute sich kurz um. Im ersten Augenblick hätte man
denken können er täte dies zum ersten Mal und würde wie ein aufgeweckter Junger
Hund hin und her springen. Francesco grinste.
>>…und
klaue das Zeug. Ich trag es nach und nach raus und ihr Schleppt es dann zu
meiner Bude okay? Irgendwelche Fragen?<< Er sagte das so als wäre es
keine Frage im eigentlichen Sinne gewesen.
Die
Beiden bejahten lediglich und ärgerten sich da Johns Bude gut einen Block von
der Engelbert Street entfernt war.
John
machte einen Satz über das Tor und verschwand aus dem Mondlicht in den
unnatürlich dunkel wirkenden Garten. Die beiden Kumpane waren angespannt und
rechneten stets damit fliehen zu müssen, doch die Minuten gingen rum und weder
John noch eine seiner Büsten tauchten auf sehr zur Verwunderung von Francesco
und Tom.
Sie
warteten nun schon geschlagene zwanzig Minuten und noch immer keine Spur von
John. Die beiden Verloren so langsam die Geduld als Tom vorschlug nach zu
schauen. >>Nein, nein Tom wen John in der Scheiße gelandet ist dann soll
er auch gucken wie er da wieder raus kommt. Komm lass und verschwinden!<<
gab Francesco zu bedenken aber Tom wollte seinen Kumpel über mehrere Ecken
ungern zurück lassen.
Francesco
gab nach und stand schmiere während Tom nun auch in den Garten schlich. Anders
als beim ersten mal hörte man einen dumpfen aufschlag. >>Tom?<<
Francescos stimme war nervös und einen Ticken zu laut.
Kaum
ausgesprochen knarzte das Tor laut auf und Francesco zuckte zusammen und drehte
sich um. Tom taumelte mit einer blutigen Wunde am Kopf aus dem Garten und brach
dann zusammen. Francesco stand wie gefroren dort. Tom bewegte sich nicht mehr
und als Francesco aufsah um den Täter zu erspähen schritt eine Muskulöse
Gestalt mit einem Sack über den Kopf aus dem Garten. Die Haut des Angreifers
wirkte alt und ledrig und er war eher schmal gebaut aber er hielt einen
überraschend Großen eisernen Hammer in der Hand. Francesco packte das nackte Grauen. Er wollte fliehen doch in nur einer kleinen Bewegung Schleuderte die
Gestalt den Hammer mit unglaublicher Wucht gegen Francescos Kopf. Er viel
zuckend zu Boden. Einige Sekunden später hörte er auf sich zu bewegen und letztlich auch zu atmen.
Der
kleine Junge Markus Warren war wiedermal unterwegs von Tür zu Tür um „Das Wort
Gottes“ zu verkünden. Er glaubte daran und wurde schon als er fünf wurde streng
gläubig aufgezogen. Nun war er Zwölf und half in der Kirche immer wieder mal
aus um neue „Schafe“ in den Stall zu holen. Er ging gerade über die Engelbert
Street als er die alte Barton Villa sah. Reiche Leute so vermutete er würden
doch bestimmt an einen Gott glauben der ihnen solchen Reichtum beschert hatte.
Vorsichtig
ging der Junge auf das Gelände und bemerkte knapp neben dem Haupteingang drei
Büsten mit einer leicht bräunlichen Farbe. Fasziniert von der Realen Nachbildung
dieser Gesichter ging er nah heran. John, Francesco und Tom standen auf den
Sockeln geschrieben.
>>Sie
sind gut geworden nicht wahr?<< Dröhnte eine kräftige aber dennoch alt anmutende Stimme hinter ihm. Der kleine Markus erschreckte sich fürchterlich >>j…ja
sind sie, Sir…<< stotterte er.
Hinter ihm stand ein alter Herr. Er Lächelte.
Der
Junge nahm seinen ganzen Mut zusammen >>Si…sind sie an den Worten Gottes
interessiert sir?<< Markus war verängstigt. Der Alte Mann lächelte suchte
sich kurz die passenden Worte und sagte >>Nein mein Kind, ich bin kein
Mann Gottes<< in einem ruhigen aber dennoch bedrohlichen Ton.
Markus
wusste nicht genau wie er den Mann einschätzen sollte und so ging er langsam in
Richtung Ausgang. >>Dann…dann wünsche ich ihnen noch einen Schönen Tag,
Sir<<
Der
Mann Lächelte und warf einen zufriedenen auf die Büsten und sagte >>Dir
auch mein Junge. Dir auch.<<
_____________
Danke fürs lesen ich hoffe es hat euch gefallen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen